Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen im Tal langsam aber sicher Richtung Frühling tendieren, dann ist das Rendl-Skigebiet in St. Anton genau die richtige Wahl für immer noch perfekte Pisten mit anständiger Länge. Als letztes Gebiet wurde das Moostal 1974 mit der Rendlbahn erschlossen. Nach und nach wurde die sonnenreichen Westhänge mit Liften erschlossen. Der ursprüngliche Plan auch den Nordhang direkt über St. Anton mit einem Skilift zu erschließen, ließ man sinnvollerweise in der Schublade liegen. Die Lawine von 1988 zeigte deutlich, dass das eine sinnvolle Entscheidung war. Damals starben 7 Menschen bei dem Abgang einer Staublawine. Heute ist dieser Bereich mit zahlreichen Lawinenverbauungen geschützt, eine Katastrophe wie 1988 soll sich nicht mehr wiederholen. Nur mal so: 1988 herrschte ein ähnlicher Winter wie dieses Jahr. Monatelang kein Schneefall, im März dann in einer Nacht einen Meter unten im Tal, und die Katatrophe war perfekt.
Lange lebte das Skigebiet Rendl ein Schattendasein. Die Zubringerbahn befand sich direkt im Tal der Rosanna und damit etwas außerhalb vom Ortskern. Viele scheuten den Weg rüber zur Bahn, auch Maßnahmen mit 3 Seilliften „Rendl direkt“ brachten keine Maßnahme. Erst der Neubau der Bahn letztes Jahr und die Verlegung der Talstation in die Nähe der Galzigbahn führen nun zu einer Frequenzsteigerung. Viele probieren so das Skigebiet Rendl mal an einem Tag aus und entdecken die guten Carvingpisten auf der „anderen Seite“. Außerdem gibt es seit einigen Jahren bei der Rendlbergstation einen gut ausgestatteten Funpark. Mir kommt es so vor, als würde er sehr gut bei den „Ridern“ angenommen. Der Übungslift zählt jetzt jedenfalls zu den best ausgelastetsten Liften am Arlberg. 😉
^^ Erste Anlaufstelle für viele ist die 6KSB Gampbergbahn von Leitner. Der Lift wurde 2003 auf neuer Trasse gebaut. Früher führte ein SL etwas tiefer gelegen mit einer steilen Trasse nicht ganz bis zur jetztigen Bergstation. Der Neubau war eine enorme Aufwertung für das Gebiet, befinden sich doch sonst nur fixe DSB am Rendl.
^^ Trasse 6KSB Gampbergbahn mit schwarzer Abfahrt direkt darunter.
^^ Neue Rendlbergstation. Massiv, aber nicht störend.
^^ In der Gampbergbahn. Die Piste darunter ist wirklich lecker. Leicht angefirnt ein Traum, ansonsten brauch man wirklich SEHR gute Kanten!
^^ Für mich eine der schönsten Stationen am Arlberg.
^^ Blick ins langgezogene Moostal, in dessen letzten Drittel sich der Kartellspeicher befindet. Dessen Wasser wird durch den Berg ins nächste Tal geleitet (Verwalltal).
^^ Jetzt gehts erst mal die „Diritissima“ runter. Meistens merkt man nicht, dass hier hoch eine 6-er Sesselbahn geht.
^^ Hier die andere Variante von der Gampbergbahn. Eine schön geschwungenen rote Abfahrt, von der aus man auch eine kleine – derzeit präparierte – Skiroute erreicht.
^^ Blick auf den Stationskomplex am Rendl.
^^ Hier zu sehen der Funpark. Auch ich hab mich über den großen Kicker gewagt. Ich kann euch nur sagen, fahrt nicht mit zu viel Schwung drüber – ihr fliegt seeeeeeeeeeeeeeeeeehr weit!
^^ Eine alte Gondel der alten Rendlbahn wird jetzt als Beschallungsanlage genutzt.
^^ Sind Springer unter euch? Ich bräuchte hier echt einen Crashcurs!!
^^ Hier zu sehen (ok, mehr schlecht als recht) die Skiroute vom Gampberg, die rüber Richtung Riffllifte führt. Derzeit einfach nur eine weitere geniala Piste.
^^ Rendl-Komplex von der anderen Seite. Sieht recht gut gefüllt aus, wird aber vorallem von den Sonnenanbetern genutzt.
^^ Jetzt geht es hoch zum Riffel. Auf die Scharte führen zwei fixgeklemmte DSB aus dem Jahre 1988. Meines Wissens handelt es sich hierbei, um die bisher letzte Neuerschließung am Arlberg.
^^ Auf dem letzten Drittel kreuzt die Riffelbahn 1 die Riffelbahn 2. Erstere ist mit 206 Sesseln auf 1288m Länge recht lang. 9 Minuten dauert die Fahrt – aber man nimmt sie gemütlich in Kauf.
^^ Zoom Trasse Riffelbahn2. Hier stimmt die Fahrzeit. Nach einer fordernden Abfahrt tut die Pause da drin recht gut.
^^ Rechts von der Rifflscharte zeigen sich noch einige wenige Spuren im Schnee. Es gibt also durchaus noch Platz am Arlberg. 🙂
^^ Traumhafte Abfahrt mit 2 S Kurven von der Bergstation der Rendelbahn 1.
^^ Auf der anderen Seite geht der Blick ins „hintere Rendl“ – eine tolle hochalpine Abfahrt, an deren Ende man wieder an der Talstation der Rendlbahn rauskommt. Mit Tiefschnee ein Traum – ohne wohl eher anstrengend.
^^ Ausblick von der Bergstation ins hintere Moostal. Hier ist auch sehr schön der Kartellspeicher zu erkennen. Ums Eck rum befindet sich übrigens die Darmstätter Hütte, der ich noch im Oktober einen Besuch mit dem Mountainbike abgestattet habe.
^^ Ausblick über den Arlberg hinaus…
^^ Von der Bergstation Riffel 2 ging es in einem Zur runter Richtung Maasbahn. Auch hier gibt es eine direkte Skiroute – aber die meide ich, da ich schon von oben viele apere Stellen erkennen konnte.
^^ Talstion Maasbahn. Baujahr 1998 – aber nicht neu. Ist glaub ich, die alte Kapallbah!?
^^ Trasse mit Skiroute darunter. Offiziell geöffnet – aber bei den Temperaturen wohl nicht mehr lange.
^^ Nochmal ein Blick auf den Funpark von der Maasbahn aus.
^^ Die fotogene Rendlbahn…ich konnte mich nicht entscheiden, welches das schönste ist, deswegen gibts noch 3 weitere…
Schlusswort zum Rendl:
Das Gebiet hat wirklich alles, was es so braucht, um sich auszutoben. Wer nach 2-3 Tagen genug von Schindlerkar, Valluga und Steißbachtalautobahn mit Staugefahr hat, der soll sich mal einen Tag Zeit nehmen, und dieses Teilgebiet vom Arlberg richtig ausfahren. Es gibt breite Carvingpisten, steile Kurzschwungabfahrten, Buckelpisten, leichte Freeridehänge, Treeski-Möglichkeiten und zu guter letzt eine Wahnsinns Freerideabfahrt bis ins Tal. Noch ist ist der Rendl ein Geheimtipp. Er wird es mit der Verbindung St.Anton – Kappl nicht mehr lange bleiben. Wobei ich meine Hand ins Feuer legen könnte, dass die „Kappler“ von der neuen Bergstation in einem Zug runter nach St. Anton fahren um dann sich das Hauptskigebiet anzusehen. Trotzdem wird es etwas voller werden.
In dem Sinne, kann ichs euch nur empfehlen: Genießt einen Sonnentag am Rendl…ihr werdet es nicht bereuhen! 🙂
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