Der Himmel ist wolkenverhangen. Letzte Schneeflocken fallen vom Himmel. Ein erster Lichtblick am Himmel: Ein klitzekleines blaues Loch zeigt sich und deutet das Ende des „schlechten“ Wetters an. Ob wohl hoch oben am Berg noch dicht ist? Ich weiß es nicht…aber die kleine Hoffnung auf etwas Sicht und frischen Schnee treiben mich hinaus.
Eine halbe Stunde später stehe ich an dem einen sagenumwobenen Lift, der mich dem Himmel ein bisschen näher bringen soll. Nur schwer habe ich den Weg hierher gefunden. Zu viele Wolken kleben noch am Berg fest und machen das Erkennen von Strukturen sehr schwer. Doch das Gerumpel vom Entkuppeln der einzelnen Sessel hat mich zur Station geleitet. Und nun steh ich da, fahre in die Station rein und setze mich in einen leeren Sessel. Eisiger Ostwind pfeift mir um die Ohren. Vor mir kann ich keinen besetzten Sessel erkennen. Und doch fühle ich mich nicht bedroht. Ich fühle ich irgendwie gut aufgehoben, behütet in meinem Sessel, ganz ohne Wetterschutzhaube oder Sitzheizung.
Mehrere Stützen weiter oben sehe ich es dann wieder. Dieses kleine blaue Loch, das noch vor einer halben Stunde in mir die Hoffnung auf ein bisschen Sicht aufkeimen lies. Aber anders als noch im Tal, wird das Loch immer größer und größer. Ich kann ganz deutlich den blauen Himmel erkennen, die Sonnenstrahlen werden immer spürbarer auf der Haut. Langsam aber sicher komme ich dem Himmel immer näher und näher, die Wolkenschleier lichten sich immer mehr. An der Seite rauschen meterhohe Schneewächten vorbei. Die letzten Stützen der Bahn sind erkennbar, doch das Klappern der Sessel wird immer leiser. Viel zu sehr werde ich nun von dem Gefühl übermannt, hier oben ein Stückchen Himmel auf Erden gefunden zu haben. Ich gleite über den Wolken, unter mir Wolkenfetzen, Steilrinnen und viel unberührter Schnee…das ist mein Berg: Schindlerkar!